Dunkles Smartphone mit gelbem Post-it auf dem

Passwörter

Ein wichtiger Baustein unserer digitalen Sicherheit Veröffentlichung: 12.09.2024
Autorin

Irene Schuch

Irene Schuch ist Prozess- und Qualitätsmanagerin und trägt eine Brille.

Die digitale Welt bietet unzählige Möglichkeiten, aber auch viele Risiken, die wir ernst nehmen müssen. Eines dieser Risiken liegt darin, wie wir unsere digitalen Zugänge schützen – unsere Passwörter. Das Jahr 2023 hat erneut gezeigt, dass viele Nutzer ihre Accounts nicht ausreichend schützen: „admin“ und „123456“ zählen nach wie vor zu den beliebtesten Passwörtern in Österreich. Das sollte uns zu denken geben.

Warum regelmäßige Passwortänderungen wichtig sind

Egal ob in der Arbeit oder als Privatperson: Passwörter sollten regelmäßig geändert werden, um die Sicherheit der eigenen Kanäle und Plattformen zu gewährleisten. Empfohlen wird eine Änderung der Passwörter zumindest alle 6 Monate.

Schutz vor Datenlecks
Datenbank-Hacks und Sicherheitsverletzungen kommen leider häufiger vor als uns lieb ist. Ein regelmäßig geändertes Passwort verringert die Gefahr, dass ein schlecht gesichertes Konto auch andere Plattformen gefährdet.

Prävention von Identitätsdiebstahl
Cyberkriminelle sind heutzutage raffinierter denn je. Sie nutzen fortschrittliche Methoden, um an Zugangsdaten zu gelangen. Häufiges Ändern der Passwörter macht es ihnen schwerer, dauerhaft auf unsere Konten zuzugreifen.

Vermeidung von Passwort-Wiederverwendung
Viele von uns nutzen dieselben Passwörter für mehrere Konten. Dies ist ein großes Sicherheitsrisiko, das durch regelmäßige Passwortänderungen minimiert werden kann.

Mitarbeiterrotation und Zugriffsmanagement
In Unternehmen wechseln häufig Mitarbeiter oder externe Partner haben temporären Zugang zu internen Systemen. Regelmäßige Passwortänderungen stellen sicher, dass ehemalige Mitarbeiter oder Partner keinen Zugriff mehr haben.

Zitat

Irene Schuch ist Prozess- und Qualitätsmanagerin und trägt eine Brille.

Tipps für sichere Passwörter

Aber die reine Änderung der Passwörter ist nur ein Teil des Ganzen. Ebenso wichtig ist es, starke und einzigartige Passwörter zu verwenden und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu implementieren.

  1. Länge und Komplexität
    Ein sicheres Passwort sollte mindestens acht Zeichen lang sein und eine Mischung aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen sein.
  2. Sonderzeichen und Zahlen als Ersatz
    Man kann Buchstaben durch Sonderzeichen oder Zahlen ersetzen, um ein eigenes Regelwerk zu erstellen. So wird aus „Besserwisser“ ganz schnell „Be55erw!55er“.
  3. Passwort-Sätze
    Verwende einen Satz als Passwortbasis. Aus „Ich gehe jeden Abend um 22 Uhr ins Bett!“ kann zum Beispiel „IgjAu22UiB!“ werden. Wenn man dann noch alle „i“ durch „!“ ersetzt, erhält man ein extrem sicheres Passwort: „!gjAu22U!B!“.
  4. Einzigartigkeit
    Für jede Registrierung sollte ein neues, sicheres Passwort verwendet werden. Falls ein Passwort doch einmal geknackt wird, bleiben die anderen Konten sicher.
  5. Ergänzende Sicherheitsmaßnahmen
    Neben guten Passwörtern sind ein aktueller Virenschutz, Firewalls und ein sorgfältiger Umgang mit Logindaten unerlässlich.
  6. Wir empfehlen einen Passwort-Manager einzusetzen – das ist ein Programm, das alle Passwörter verwaltet und sicher in einem System abspeichert. Es gibt hier unzählige Anbieter – wir verwenden 1Password.
  7. Die verwendeten Passwörter sollte man regelmäßig überprüfen und schauen, ob schon einmal geleaked wurden – das ist beispielsweise möglich via https://haveibeenpwned.com.
  8. Die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) stellt einen essenziellen Schutzmechanismus dar, der die Sicherheit von Online-Konten noch einmal um ein Vielfaches erhöht. Dabei wird neben dem Passwort eine weitere Identitätsprüfung eingeführt. Oftmals wird diese Funktion bereits bei der Registrierung eines Tools oder nach dem ersten Login angeboten. Wir empfehlen, 2FA unbedingt zu aktivieren, um die Gefahr von unbefugten Zugriffen auf Konten zu minimieren.
  9. Es gibt jetzt auch Passkeys – diese versprechen noch mehr Sicherheit und einfaches Anmelden. Jeder Passkey besteht aus zwei Teilen: einem öffentlichen Schlüssel, der mit der Website oder App geteilt wird, bei der man sich anmelden möchte und einem privaten Schlüssel, der seine eigenen Geräte nie verlässt. Passkeys sind extrem sicher und resistent gegen Phishing-Angriffe.

Vorsätze für mehr Sicherheit

Vorsätze für mehr Sicherheit

Passwortschutz sollte nicht als lästige Pflicht betrachtet werden, sondern als wichtige Maßnahme, um die Sicherheit in unserer digitalen Welt zu gewährleisten. Indem wir uns angewöhnen, unsere Passwörter regelmäßig zu ändern und zu schützen, können wir die Kontrolle über unsere digitale Sicherheit behalten – genau wie wir es auch mit unseren physischen Schlüsseln tun.

Die Sicherheit unserer digitalen Welt liegt in unseren Händen, oder genauer gesagt, in unseren Passwörtern.

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